BERLIN – Der erbitterte Kampf im Hause Springer um den BILD-Chefredakteur Julian Reichelt (40) hat erneut eine überraschende Wendung genommen. Reichelt, der sich intern und extren einem Compliance-verfahren stellen muss, hat heute den Vorstand darum gebeten, ihn vorübergehend von seinen Funktionen bei BILD freizustellen, bis die Vorwürfe geprüft und seine Reputation wieder hergestellt worden sind. Die von einigen Mitarbeitern erhobenen Vorwürfe von Günstlingswirtschaft und rüden Umgangformen weist der Journalist „entschieden zurück“.
Die Leitung der auflagenstärksten tageszeitung Deutschlands übernimmt erst einmal Alexandra Würzbach (Foto), Chefredakteurin der „Bild am Sonntag“ und Mitglied der Chefredaktion der Bild-Gruppe.
In einem Brief an seine Redaktion das dem Branchendienst kress vorliegt, schreibt Reichelt heute, :
„Bild und die Menschen bei BILD sind mein Leben. Ich habe immer alles dafür getan, dass es BILD, dass es uns gut geht, und das tue ich auch heute, auch wenn es mir unendlich schwerfällt. Deswegen habe ich den Vorstand gebeten, mich vorerst zu beurlauben, um dazu beizutragen, unangreifbare Aufklärung zu betreiben und die Vorwürfe zu prüfen, die gegen mich erhoben wurden.
Die Vorwürfe sind falsch.
Ich werde mich gegen die wehren, die mich vernichten wollen, weil ihnen BILD und alles, wofür wir stehen, nicht gefällt. Die über mich schreiben, ohne mich vorher anzuhören, weil meine Antworten ihnen noch nie gepasst haben.
Euch, all unseren großartigen Reporterinnen und Reportern sage ich, dass ich nur eine Priorität habe: Die unwahren Vorwürfe gegen mich zu entkräften, ohne die Arbeit, die sie jeden Tag und oft unter großen Risiken leisten, zu belasten.“
Bildquelle:
- Alexandra_Würzbach_BamS: axel springer