Neues Buch von Thilo Sarrazin: Masseneinwanderung hat immer mit Eroberung zu tun

„Ich kann keinen Respekt aufbringen für eine Partei, die ein Mitglied, das sich sonst nichts zuschulden kommen ließ, deshalb rauswirft, weil in einem Buch Tatsachen stehen, die niemand widerlegt hat und die lediglich unbeliebt sind.“

Thilo Sarrazin in einem Interview mit dem Onlineportal „The European“

von KLAUS KELLE

BERLIN – Der frühere Finanzsenator von Berlin und Bundesbank-Vorstand Thilo Sarazzin hat ein neues Buch geschrieben und heute vor der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt. In „Der Staat an seinen Grenzen – Über Wirkung von Migration in Geschichte und Gegenwart“ widmet sich der Erfolgsbuchautor erneut seinem großen Thema: der Massenmigration aus dem islamischen Kulturraum nach Deutschland und den fatalen Folgen für uns alle.

Im vergangenen Jahr hatte ich die Freude, eine Lesung Sarrazins in Münster moderieren zu dürfen. Zwar kannte ich seine Geschichte, viele Artikel und die vollkommen überzogene Kritik des Establishments an dem – damals noch – Sozialdemokraten, aber ich wurde dennoch überrascht. Überrascht von der unglaublichen Ruhe und Sachlichkeit, mit dem der Mann seine Gedanken vortrug. Gedanken, die ausschließlich auf für jeden Leser nachvollziehbaren Fakten beruhen.

Vor fast genau zehn Jahren – im August 2010 – erschien sein Buch „Deutschland schafft sich ab“ und wurde zum Mega-Bestseller in Deutschland. 1,5 Millionen Mal verkauft und von Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich mit dem Rat an ihre Landsleute geadelt, die sich bekannte, das Buch nicht gelesen zu haben,  aber gleichzeitig „nicht hilfreich“ zu finden. Millionen Deutsche fanden Sarrazins Werk allerdings durchaus hilfreich, eröffnete es doch eine überfällige Debatte in der Bevölkerung über Zuwanderung und Flüchtlingsströme, über kulturelle Verschiedenheiten, die möglicherweise nicht zu überwinden sind.

Doch Sarranzin hat auch andere Themen, an die sich kaum jemand anderes so kontrovers herantraut, wenn er etwa über die Grenzen der Meinungsfreiheit in unserem Land und die verkorkste Europapolitik der Brüsseler und Berliner Eliten sinniert. 2018 sorgte er mit seinem Buch „Feindliche Übernahme – Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“ erneut für wütenden Widerspruch des politischen und medialen Establishments. Gut so! Um dieses Thema ging es auch vergangenes Jahr in Münster, wo der Autor prognostizierte, dass Deutschland in 30, spätestens 40 Jahren ein mehrheitlich muslimisches Land sein werde, wenn die Politik nicht umsteuere. „Können Sie ja machen“, wandte er sich an die 400 Zuhörer im Saal, „…aber Sie sollten das zumindest vorher wissen.“

Im Interview mit dem „European“ über sein neues Buch behauptet der in Gera geborene Volkswirt, dass Einwanderung in der Geschichte der Menschheit immer mit Eroberung einhergegangen sei und „selten gewaltfrei“ verlief. Auch widersprach er der viel gehörten These im Merkel-Deutschland, dass geburtenschwache Länder auf Einwanderung geradezu angewiesen seien. Viele Staaten betrieben inzwischen eine restiktive Einwanderungspolitik wie etwa China. Sarrazin: „Auch bei niedrigen Geburtenraten und schrumpfender Bevölkerung bleibt die Alterssicherung finanzierbar, wenn Produktivität und Erwerbsbeteiligung der Menschen im Erwerbsalter hoch sind.“ Und weiter: „Einwanderer dagegen, die bei den Transferleistungen über und bei den Einkommen unter dem Durchschnitt der Bevölkerung liegen, belasten Staatsfinanzen und Sozialsysteme zusätzlich.“

 

Bildquelle:

  • Thilo_Sarrazin: privat

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.