Nach der Knieverletzung: Ungewisse Zukunft von Ribéry

Franck Ribéry (M) wird von zwei Bayern-Medizinern in Berlin vom Platz begleitet. Foto: Michael Kappeler

Aber auch diese Blessur wird eine längere Pause erfordern – und das in Ribérys womöglich letzten Jahr beim deutschen Fußball-Meister. Der Vertrag des Franzosen läuft am 30. Juni 2018 aus, Ribéry wird dann 35 Jahre alt sein.

Ein Ex-Kollege, der sich mit schlimmen Verletzungen und der schweren Reha-Zeit nur zu gut auskennt, übermittelte Ribéry sofort Mitgefühl und Genesungswünsche. «Gute Besserung, mon ami», schrieb Holger Badstuber bei Twitter. Der Abwehrspieler des VfB Stuttgart hat lange mit Ribéry in München zusammengespielt. Und Badstuber weiß besser als viele, wie schwer es ist, nach Verletzungen immer wieder aufzustehen. «Danke mon ami», antwortete Ribéry seinem Fußballfreund Badstuber.

Es sollte noch einmal eine große Saison werden für Franck Ribéry, den dienstältesten Bayern-Profi, den Filou, den Emotionskicker, der die Bundesliga ein Jahrzehnt lang mitgeprägt hat. Stattdessen läuft fast alles schief. Erst litt Ribéry unter Trainer Carlo Ancelotti, der ihn mit Auswechslungen wie in der Champions League gegen Anderlecht reizte, als der Franzose wütend sein Trikot auf die Ersatzbank schleuderte. Oder der ihn ausgerechnet in seiner Heimat Frankreich beim 0:3 der Bayern gegen Paris Saint-Germain 90 Minuten auf der Bank schmoren ließ. Es war für Ribéry der ultimative Affront.

Ausgerechnet im Spiel eins nach Ancelotti, nach der vermeintlichen Befreiung, verletzte sich Ribéry im Berliner Olympiastadion schwer. Unglücklich trat er mit der Fußspitze auf den Ball, das Knie knickte weg, Schmerzensschreie – und am Ende eine Heimreise an Krücken.

Die nächste Leidenszeit hat begonnen. Ribéry wird nicht operiert. Die Verletzung soll konservativ behandelt werden. Das Knie wird zunächst für einige Wochen mit einer Schiene ruhiggestellt. «Danach wird je nach Heilungsverlauf über die weiteren Therapie- und Trainingsmaßnahmen entschieden», teilte der Rekordmeister mit.

«Es tut uns leid, dass Franck sich verletzt hat. Wir alle wünschen ihm eine schnelle und gute Besserung», äußerte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge. Die Ausfallzeit ist ungewiss. Wie bei Torwart Manuel Neuer (Mittelfußbruch) könnte es auch ein Comeback von Ribéry erst im neuen Jahr geben. Bislang kehrte der Franzose in zehn Jahren FC Bayern nach jeder schweren Verletzung stark zurück. Auch diesmal? (dpa)

Bildquelle:

  • Franck Ribéry: dpa

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