Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!
Er hat es also getan, der noch Bundes-Olaf. Nach über zwei Jahren Funkstille hat Bundeskanzler Scholz wieder im Kreml angerufen und mit dem Hausherrn und Kriegsverbrecher Wladimir Putin gesprochen.
Kam irgendetwas Greifbares dabei heraus?
Natürlich nicht. Greifbares zwischen Staaten wird im direkten Gespräch der Anführer vereinbart, zum Beispiel am Rande von internationalen Konferenzen wie G7, Davos oder auch Brics.
Der Gedanke, Scholz ruft Putin an, redet mit ihm und nach einer Stunde sagt der Kreml-Chef: „Ok, Olaf, Du hast mich überzeugt, wir ziehen morgen aus der Ukraine ab“, das ist Science Fiction.
Es habe einen „ausführlichen und offenen Austausch über den Krieg in der Ukraine gegeben“, hieß es danach vom Kreml-Sprecher. Die Russen ziehen nicht ab, aber der Kanzler steht wieder besser da. Einfach, weil er angerufen hat. Denn das wollen wir Deutschen sehen und hören. Bloß kein Krieg, bloß keine Waffen liefern, bloß nicht zu selbstbewusst auftreten.
Ende Februar 2025 findet in Deutschland die nächste Bundestagswahl statt. Und Olaf Scholz, so weit unten er nach seiner jämmerlichen Regierungszeit auch ist, kann man durchaus zutrauen, dass er noch einmal kandidieren will. Der Himmel und die SPD mögen das verhindern, aber möglich ist es.
Und dumm sind sie ja nicht, die Strategen in der SPD-Zentrale
Friedrich Merz von der CDU hat gerade einen Lauf. Manche Umfragen sehen die Union bundesweit auf die 35 Prozent zueilen. Aber wenn wir doch bloß nicht alle solche Angst vor Russland hätten? Das ist ein Thema, wo Scholz Punkte machen kann gegen Merz, der zwar mit seiner klaren Haltung zur Unterstützung der Ukraine und zur Stärkung der transatlantischen Verteidigungsgemeinschaf absolut recht hat, aber es ist nicht populär bei den Peacenicks von ganz rechts und ganz links.
Ich halte es durchaus für vorstellbar, dass der Anruf von Scholz einzig diesen strategischen Überlegungen geschuldet war. Putin interessiert nicht, was der deutsche Kanzler sagt, und der weiß das, ruft aber trotzdem an.
So läuft Politik, Freunde! So, und nicht anders…
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Klaus Kelle