„Compact“-Verbot: Hausdurchsuchung bei Jürgen Elsässer

Plakat mit Aufruf zu einer "antifa"-Demo gegen Elsässer und Compact am vergangenen Samstag in Falkensee.

FALKENSEE/WERDER – Seit den frühen Morgenstunden durchsuchen Ermittler von Polizei und Staatsschutz die Geschäftsräume des rechtsextremen „Compact“-Magazins in Falkensee und Werder bei Potsdam. Auch die Wohnräume von Chefredakteur Jürgen Elsässer und seiner Frau sowie von weiteren „Compact“-Beschäftigten werden nach Beweismitteln durchsucht.

Rechtsgrundlage für das Verbot ist das Vereinsrecht, wonach auch Unternehmen, die sich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung richten, vom Bundesinnenministerium verboten werden können. Begründet wird das Verbot mithilfe einer umfangreichen Materialsammlung des Bundesamts für Verfassungsschutz, zusammen mit dem brandenburgischen Verfassungsschutz.

Erst am vergangenen Samstag hatte es in Falkensee eine Demonstration der linkskriminellen „antifa“ gegen Elsässer und sein Magazin gegeben

Da schützten Polizisten sein Privathaus. Heute durchsuchen sie es.

Das Monatsmagazin „Compact“ hat nach eigenen Angaben eine monatliche Auflage von 40.000 Exemplaren. Es gibt Sonderhefte, einen Online-Auftritt und eine tägliche Sendung

„Compact Der Tag“, die von Montag bis Freitag produziert wurde.

Jürgen Elsässer, der Macher von Compact ist das, was man eine schillernde Figur nennt. Der Journalist hat einen Zickzack-Lebensweg vorzuweisen, der ihn von ganz weit links nach ganz weit rechts führte. Beobachter sehen ihn als den wichtigsten Akteur der „Querfront“-Bewegung in Deutschland, der linke und rechte Extremisten zusammenbringt, um das verhasste freiheitlich-demokratische System zu stürzen.

So schrieb „Compact“ während der Corona-Pandemie von einer sprach von einer „Impf-Diktatur“ und “ Impfterror“, von „zwangsgeimpft“ worden. „Wir wollen einfach das Regime stürzen“, beschrieb er selbst einmal den Unterschied seiner Zeitschrift zu anderen Medien. Und bei einer Veranstaltung in Gera am Tag der Deutschen Einheit 2023 philosophierte der frühere Kommunist Elsässer darüber, im Osten einen „eigenen Staat namens DDR“ wieder aufzurichten, an der Spitze „einen Reichskanzler in Gestalt von Björn Höcke“.

Zuletzt hatte Elsässer mit seiner Veranstaltungsreihe „Blaue Welle“ im Europawahlkampf für die AfD mobilisiert. Doch da ging selbst die Parteiführung auf Distanz. Allerdingt weniger wegen der Inhalte, sondern wegen Angst, man könne der AfD verdeckte Wahlkampffinanzierung vorwerfen.

Ab heute sind Elsässers Aktivitäten abgeschaltet, „Compact“ darf nicht mehr produziert werden, der YouTube-Kanal wird abgeschaltet und das Vermögen ist beschlagnahmt.

Bildquelle:

  • Elsässer-Demo_Plakat.jpg: KELLE

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.