von KLAUS KELLE
POTSDAM – Mit dem heutigen Palmsonntag beginnt für die Christen die heilige Woche des Jahres. Im Volksmund spricht man eher von der Karwoche, in der des Leidens und Sterbens Jesu Christi gedacht wird. Heute Morgen, und das hat mich gefreut, war die Kirche in meinem Wohnort in Brandenburg prall gefüllt, viele Eltern mit Kindern, Ostersträuße dabei, kein Platz blieb frei. Wie viele von Ihnen wissen, habe ich mich vor fast 40 Jahren frei entschieden, von der evangelisch-reformierten Kirche zur römisch-katholischen zu konvertieren. Einige der Gründe fürs Wechseln damals haben mich heute eingeholt, mit dem synodalen Unsinn und Bischöfen, die aus der katholischen Kirche eine zweite protestantische formen wollen.
Aber ich finde, eine reicht
Und ich meine das gar nicht despektierlich. Jeder Mensch sollte versuchen, seinen eigenen Weg zu Christus zu finden. Für viele ist das schwer genug. Und wie das in der Form passiert, ist mir persönlich weitgehend egal, Hauptsache es passiert. Oder, wie der katholische Theologe Johannes Hartl vom Augsburger Gebetshaus das mal formulierte: „Label interessieren mich nicht. Es geht um Jesus.“
Und darum geht es wirklich. Nur darum. Ich, als alter weißer Rechtspopulist, bevorzuge die traditionelle katholische Liturgie. Ich mag den Duft von Weihrauch, das Ehrfürchtige, die Demut, lateinische Gesänge. Andere suchen einen anderen Weg und mögen christliche Popmusik wie bei Hartls „Mehr-Konferenzen“ und den Freikirchen. In Afrika dauern Heilige Messen oft fünf Stunden, da wird getrommelt, man geht zwischendurch raus und isst und trinkt was. Die Kirche Jesu ist weltumspannende und wahrlich vielfältig und bunt. Wer wäre ich, anderen abzusprechen, dass sie selbst genauso ernsthaft an IHN glauben, wie ich es tue?
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Heute Morgen war in unserer Gemeinde ein neuer Pfarrer, also wahrscheinlich gehört er schon länger zum Gemeindeverbund, aber ich habe ihn das erste Mal erlebt. Vielleicht 40 Jahre jung, ernsthaft und klar im Bekenntnis in seiner Predigt nach dem Segnen der Osterzweige. „Ich habe kürzlich auch schon ein paar Schoko-Hasen gekauft“, bekannte er. Aber all das, alles Volkstümliche, Ostereier bemalen und suchen, ist im Grunde bedeutungslos. Es geht nur um Jesus Christus.
Der Glaube an den einen Gott, die Lektionen Christi, das ist eine ganz ernste Sache, wie der Pfarrer heute Morgen eindringlich beschrieb. Das ist nicht liebgewonnene Gewohnheit, das ist nicht Kinderbelustigung oder Grillen im Garten. Es geht um die größte Erzählung in der Geschichte der Menschheit. Und wenn man sich darauf einlässt, losgelöst von Kirchensteuer-Palaver oder den schlimmen Verfehlungen gefallener Priester, dann kann jeder erkennen, wie groß dieses Geschichte wirklich ist, und wie sie die Welt verändern kann.
Bildquelle:
- Jesus_Statue: pixabay