Stegner und die Taliban

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Ralf Stegner ist ein SPD-Politiker, Sie kennen sein mürrisches Gesicht aus vielen Fernsehsendungen.

Und weil er auch Vorsitzender des Bundestags-Untersuchungsausschusses zum deutschen Afghanistan-Einsatz ist, gibt er leider auch immer wieder mal Interviews. Aktuell beim Redaktionsnetzwerk Deutschland, kurz RND.

Da sagt er heute, man müsse auch mit den fundamentalislamistischen Taliban reden und dürfe das Land nicht sich selbst überlassen. Das schulde man „den Menschen in Afghanistan, dass man sie nicht ignoriere“. Warum schulden wir das den Menschen in Afghanistan? Auch nach längerem Überlegen fällt mir da nicht viel ein. Wir haben ja – gemeinsam mit unseren NATO-Verbündeten – 20 Jahre lang versucht, den Menschen dort zu helfen. Aber ganz offenbar wollen sie unsere Hilfe gar nicht. Jedenfalls könnte man das so werten, wenn sie auf unsere Soldaten schießen.

Und es ist ja auch erstmal deren Sache, weiter in der Steinzeit leben zu wollen. Nach der Scharia, Mädchen die Schulbildung zu verweigern, Frauen wie Haustiere zu halten – wenn die Afghanen meinen, sie müssten so leben.

Aber was schulden wie einem Land, das unsere Hilfe und unsere Ratschläge nicht will, aber unser Geld gerne nimmt? Ich denke, wir schulden Afghanistan gar nichts.

Aber interessant zu betrachten, wie Stegner und seine Genossen mit den Taliban reden wollen, die Frauen als Untermenschen ansehen und behandeln, die Homosexuelle auspeitschen und aufhängen. Und gleichzeitig in Deutschland ein striktes Kontaktverbot zur AfD aufrechterhalten.
Klar, sind zwei Paar Schuhe, aber mit den Taliban reden wollen und gleichzeitig fast einem Viertel der deutschen Wähler jeden Kontakt verweigern und jeden fairen Umgang mit ihren demokratisch gewählten Repräsentanten – das finde ich einfach nur Heuchelei.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.