Randale-Columbiabad in Berlin-Neukölln: Mitarbeiter wollen nicht mehr dort arbeiten

Das Columbiabad in Berlin bleibt bis auf weiteres geschlossen. Foto: Paul Zinken/dpa

BERLIN – Keine Ruhe für das Columbiabad in Berlin-Neukölln: Während das Freibad nach einer Auseinandersetzung mit Jugendlichen, mehrheitlich eindeutig Migranten, am Wochenende auch am Mittwoch weiterhin geschlossen ist, gelangte ein Brief der Belegschaft von Mitte Juni an die Öffentlichkeit.

Bei der Einrichtung hieß es am Mittwochmorgen, das Columbiabad bleibe vermutlich die gesamte Woche zu, es werde von Tag zu Tag neu entschieden. «Das Bad ist derzeit aus betrieblichen Gründen geschlossen», war auf der Internetseite zu lesen. Das Freibad war wegen des hohen Krankenstands der Mitarbeiter geschlossen worden. Die Berliner Bäder-Betriebe bemühten sich, das Bad so schnell wie möglich wieder zu öffnen, so die Bäder-Betriebe am Dienstag.

«Das untragbare Ausmaß der Umstände»

Derweil kam nach einem Bericht des «Tagesspiegel» heraus, dass sich Mitarbeiter bereits Mitte Juni in einem Brief an die Führung der Bäder-Betriebe gewandt hatten. Darin werde «auf das untragbare Ausmaß der Umstände» aufmerksam gemacht. Täglich werde die Hausordnung «vorsätzlich missachtet». Mitarbeitern, Frauen, Minderheiten werde immer häufiger Gewalt angedroht. «Verbale Attacken, das Spucken oder Pöbeln» seien üblich. Personal werde «bewusst psychisch terrorisiert». Das Sicherheitspersonal sei überfordert und nicht in der Lage, Hausverbote durchzusetzen oder Straftaten anzuzeigen.

Die Bediensteten schreiben demnach von einer «eklatanten Unterbesetzung des Personals». Sie fordern unter anderem in der Hauptzeit Zugang und Tageskarten nur für Familien mit Kindern, ständig Polizei vor Ort, nur Online-Tickets und namentlichen Einlass.

Das Columbiabad in Berlin-Neukölln war am frühen Sonntagabend zum wiederholten Mal frühzeitig geschlossen und geräumt worden. Grund sei eine Auseinandersetzung von Jugendlichen mit Beschäftigten des Bades und Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes gewesen, hieß es dazu vom Bäderbetreiber.

Der Chef der Bäderbetriebe, Johannes Kleinsorg, hatte sich bereits besorgt gezeigt: «Die Menge der Vorfälle und das Verhalten einiger Badegäste stellen für unsere sehr engagierten Mitarbeitenden in den Bädern in der Summe eine extreme Belastung dar. Das ist auf Dauer so nicht tragbar.» Nach solchen Vorfällen steige die Krankenquote stark an. Das Columbiabad war bereits am Montag aufgrund eines hohen Krankenstandes geschlossen geblieben.

Bildquelle:

  • Columbiabad: dpa

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.