Unter „Schwuppen“…lebt Euer Leben, aber lasst mich in Ruhe mit der Dauerberieselung!

Liebe Leserinnen und Leser,

ich möchte Ihnen zu Beginn versichern, dass ich nicht homosexuell bin. Wahrscheinlich haben Sie das geahnt, denn die fünf Kinder müssen ja irgendwoher stammen. Ich erwähne es hier nur, weil mir immer wieder Leute vorgestellt werden, die im dritten Satz bekunden, dass sie homosexuell seien. Schön, aber ist mir egal.

Als ich gestern gegen Mittag ins Hotel in Wien eingecheckt bin und die junge Dame am Empfang bat, mir ein Taxi zu besorgen, riet sie ab. Die Stadt sei dicht, es sei „ein Umzug“ und alle Straßen im Innenstadtbereich verstopft. Ich solle die zwei Kilometer doch zu Fuß laufen. Machte ich und stand nach 300 Metern mitten in einer Schwuppen-Parade mit Tausenden Menschen, manche beunruhigend bekleidet mit Gitternetz-Strümpfen über breitem Po mit schwarzen String… das wollen Sie sich gar nicht vorstellen, sonst kommen Sie nicht in den Schlaf heute Nacht.

Schwuppen-Parade, das darf ich schreiben, weil ich den Begriff durch schwule Bekannte in Köln überhaupt erst erstmals gehört habe. und ich finde den alles andere als diskriminierend, aber wenn einer oder eine unbedingt diskriminiert werden will, dann sollen sie das halt machen…

Die Menschen, die gleichgeschlechtlich lieben, und die ich kenne, gehen nicht zu diesen Aufmärschen wie beim CSD.

Wir leben in einem freien Land, jedenfalls weitgehend und noch. Und dazu gehört, dass man auch Dinge tolerieren sollte, die den eigenen Anschauungen nicht entsprechen. Ich möchte auch toleriert werden für das, was ich glaube und denke. Aber ich will nicht ständig damit konfrontiert werden, was sich die PR-Strategen einer einflussreichen Lobbygruppe ausgedacht haben.

Jeder soll machen, was er oder sie will, sofern das einvernehmlich geschieht. Aber geht mir nicht auf den….damit! Lebt Euer Leben und lasst mich einfach in Ruhe meins leben! können wir uns darauf verständigen?

Einer meiner besten Freunde schrieb Anfang vergangener Woche eine Mail an seine Hausbank. Beim Aufrufen des Finanzportals wehte ihm morgens eine Regenbogenflagge entgegen. Und ich dokumentiere hier einfach, was er seiner Bank schrieb, da steht alles drin:

„Guten Tag, liebe….,

ganz ehrlich, ich brauche die Flagge nicht jeden Tag zu sehen, um ein toleranter Mensch zu sein. Mir geht dieses Dauerfeuer zu diesem Thema so langsam etwas auf die Nerven. Nein, ich bin kein AfD-Wähler, nein, ich bin nicht homophob oder transphob – diese Fokussierung auf sexuelle Vorlieben und/oder konstruierte soziale Geschlechter wird durch eine kleine extreme Minderheit dem Rest der Bevölkerung aufgezwungen. Ich toleriere und akzeptiere diese Lebensentwürfe, aber ich muss es doch nicht den ganzen Tag immer und immer wieder „reingerieben“ bekommen, oder? Da gibt es bestimmt andere Teile der Bevölkerung, die es mindestens ebenso wert wären, dass man deren Diskriminierung überdenkt. Nur als Info für Sie: Bei mir haben sie sich damit definitiv keine Pluspunkte verdient….“

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren

Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.