90 Kilometer vor der polnischen Grenze: Schwerer russischer Rakettenangriff auf Lemberg

Rauch steigt in Lwiw im Westen der Ukraine auf. Foto: Nariman El-Mofty/AP/dpa

LWIW – Die westukrainische Metropole Lwiw (Lemberg) ist am Samstag von russischen Raketen getroffen worden. Die regionale Militärverwaltung berichtete von drei heftigen Explosionen am östlichen Stadtrand.

Am Himmel war eine dicke schwarze Rauchwolke zu sehen. Ein Treibstofflager sei getroffen worden, teilte Bürgermeister Andrij Sadowyj mit. Er sprach von fünf Opfern, ohne weitere Details zu nennen. Zivile Infrastruktur sei nicht getroffen worden.

Der Luftalarm sei noch nicht vorbei, schrieb Sadowyj auf Telegram. Er rief die Menschen auf, weiter in Schutzräumen zu bleiben. Von dem Angriff sollten keine Fotos oder Videos verbreitet werden.

Angriff als Warnung an Biden?

Die Stadt rund 80 Kilometer vor der Grenze zum Nato-Land Polen hat bislang nur wenige Angriffe erlebt. Es halten sich aber etwa 200.000 Flüchtlinge aus anderen Teilen der Ukraine dort auf. Ein massiver russischer Luftangriff hatte am 13. März den Truppenübungsplatz Jaworiw nahe Lwiw getroffen, dabei wurden nach ukrainischen Angaben 35 Menschen getötet. In Jaworiw hatten in den vergangenen Jahren ukrainische Soldaten mit westlichen Ausbildern trainiert.

Biden hatte am Freitag als politisches Signal die polnische Stadt Rzeszow besucht. Von dort sind es etwa 90 Kilometer bis zur Grenze zwischen dem NATO-Land Polen und der Ukraine. «Ich denke, dass ist eine Art Warnung an Biden», kommentierte der ukrainische Sicherheitsexperte Anton Heraschtschenko den Luftangriff. Biden wollte zum Abschluss einer Europareise auf dem Warschauer Schlossplatz zu Polen und Ukrainern sprechen.

Bildquelle:

  • Lwiw: dpa

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