MADRID- Der Mord an einem 15-Jährigen auf offener Straße hat in Madrid die Sorge vor einer Zunahme der Zusammenstöße zwischen brutalen Jugendbanden verstärkt.
Der Minderjährige sei am Sonntag gegen 23 Uhr in Villaverde im Süden der spanischen Hauptstadt erschossen worden, teilte der Madrider Notdienst mit. Alle Wiederbelebungsversuche seien erfolglos geblieben. Ein von Schüssen in den Bauch getroffener 21-Jähriger sei zudem schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Die Umstände des Zwischenfalls seien noch unbekannt, die Polizei habe Ermittlungen aufgenommen, hieß es.
Der Angriff fand auf einer Esplanade des Arbeiter-Viertels Villaverde statt, auf der sich ein Kinderspielplatz und mehrere Tische befinden, wie die Zeitung «El País» unter Berufung auf Augenzeugen berichtete. «Die beiden Opfer saßen an einem dieser Tische, als sie von ihrem Angreifer überrascht wurden.»
«El País» spricht von einem «Krieg»
Die Behörden vermuten nach Medienberichten, dass es sich bei dem 15-Jährigen bereits um das fünfte Todesopfer der zunehmenden Zusammenstöße zwischen Jugendbanden handelt. «El País» spricht von einem «Krieg», dem dieses Jahr nach den Polizei-Ermittlungen mindestens vier Jugendliche im Alter 15, 18, 19 und 25 Jahren zum Opfer gefallen seien. Es gebe weitere Morde, bei denen die Ermittlungen noch zu keinem eindeutigen Schluss gekommen seien. Der Höhepunkt der Verbrechensserie wurde Anfang Oktober registriert, als innerhalb von nur 24 Stunden zwei Jugendliche erschossen wurden.
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- 15-Jähriger in Madrid erschossen: dpa