von BERTHA STREMIN
BERLIN – Auf dem Rückflug von seiner denkwürdigen Südostasien-Reise hat Papst Franziskus gegenüber den mitreisenden Journalisten wieder einmal Klartext geredet. Auf den Präsidentschaftswahlkampf in den USA angesprochen, beklagte der Pontifex, die amerikanischen Wähler hätten quasi die Wahl zwischen Pest und Cholera, denn – so Franziskus – „beide (Kandidaten) sind gegen das Leben – sowohl der, der Migranten hinauswirft, als auch der, der Kinder tötet“. Die Amerikaner mögen ihr Gewissen prüfen und sich für das „kleinere Übel“ entscheiden.
Papst Franziskus, der sich schon früher scharf kritisch zu Donald Trumps Vorstellungen über Migration geäußert hatte, widerstand allen Versuchen der Journalisten, ihn zu einer klareren Aussage zu bewegen. Er legte sich nicht fest – oder? Kann man jemals guten Gewissens jemanden wählen, der „Kinder tötet“? Wohl kaum.
Nicht besser bei uns
Die Frage ist für uns in Deutschland nicht rein akademischer Natur, denn wir haben es mit einer ähnlich rabiaten Abtreibungslobby wie in Amerika zu tun. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien ist vorgesehen, dass Abtreibung freigegeben, der Paragraph 218 StGB abgeschafft werden soll. Für die Grünen gehört Abtreibung so fest zum Selbstverständnis wie Anti-Atom-Gesinnung. Dafür kämpft diese Partei auf allen Ebenen, selbst wenn es das letzte wäre, was sie noch in der Regierungsverantwortung hinkriegen könnte. Und auch bei Wahlen in Deutschland – ob auf Landes- oder Bundesebene – müssen sich die Wähler gewissermaßen zwischen verschiedenen Übeln entscheiden, wobei das eine mit der festen Absicht antritt, vorgeburtliche Kindstötungen zu legalisieren und zu fördern.
Geschenk der Grünen zum Weltkindertag?
Am 20. September war Weltkindertag, und es kommt einem fast so vor, als habe die Grünen-Fraktion im Deutschen Bundestag dafür schon vorgearbeitet. Denn vor einer Woche gab die Fraktion den Startschuss zur einer Kampagne, deren Ziel es ist, noch in dieser Legislaturperiode „endlich“ Abtreibung freizugeben, zunächst einmal bis zur 12. Schwangerschaftswoche, aber dafür radikal und ohne jegliche Einschränkungen. Und die Krankenkassen sollen das von rechtlichen Fesseln befreite Töten Ungeborener auch noch voll finanzieren.
Hassobjekt „Marsch für das Leben“
Zur propagandistischen Flankierung der Abtreibungs-Initiative wurden nun auch noch radikale Aktivisten von der Kette gelassen, die unter dem Motto „Abtreibung legalisieren – jetzt!“ Druck auf das Parlament ausüben und zugleich Stimmung gegen Lebensschützer machen sollen – letzteres gerade rechtzeitig zum „Marsch für das Leben“ am vergangenen Wochenende parallel in Berlin und Köln. Im Vorfeld dieser jährlichen Kundgebungen für das Lebensrecht ungeborener Kinder wird der Ton der Abtreibungslobbyisten immer besonders giftig und hasserfüllt. Gern schließt man sich dort mit den Schlägertypen der „Antifa“ zusammen. Der Zweck heiligt eben die Mittel….
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