Von der Bedrohung aus dem Dunklen

von KLAUS KELLE

Erst Hillary Clinton, nun Emmanuel Macron. Der linke Kandidat für die Stichwahl am Sonntag in Frankreich sieht sich einem massiven Hacker-Angriff auf seine Wahlkampfzentrale ausgesetzt. E-Mails, Verträge, Strategiepapiere – alles geklaut. Von einem, sagen wir, …Unbekannten. Wir erleben einen Vorgeschmack auf das, was uns Deutsche demnächst auch im Bundestagswahlkampf drohen wird. Hacker-Attacken auf die Rechner der Bundestagsverwaltung gab es schon, Angriffe auf Ministerien und Sicherheitsbehörden sind inzwischen Alltag in Berlin. Und – nur der Vollständigkeit halber erwähnt – Hacker greifen Tag für Tag deutsche Unternehmen an. Die großen Konzerne ebenso wie innovative mittelständische Unternehmen.

Wir lesen und reden viel vom sogenannten „Cyberkrieg“, der längst begonnen hat. Wir haben uns daran gewöhnt, dass unsere Sicherheitsbehörden bei ernsten Bedrohungen eine ganze Weile brauchen, bis sie die neue Gefahr erkennen und aktiv werden. Zugegeben, wer konnte, wer wollte sich auch vorstellen, dass ein eng verbündeter Staat mal das Mobiltelefon unserer Bundeskanzlerin abhören würde?

Die größte Bedrohung unserer Sicherheit bleibt der islamistische Terror. Dann folgt in geringer werdendem Abstand die Bedrohung aus dem Internet. Man kann das gar nicht ernst genug nehmen. Die Beeinflussung eines Wahlkampfes wird da wahrscheinlich das kleinste Problem sein.

 

 

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.