Von 14 auf knapp 7: Für die Grünen könnte es eng werden

von KLAUS KELLE

Die Grünen nähern sich bundesweit in den Meinungsumfragen den sechs Prozent, und eine Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete der CDU schließt für sich kategorisch aus, dass sie jemals einer Koalition mit den Grünen zustimmen werde. Sylvia Pantel heißt die Frau, deren Namen aufmerksame Zeitungsleser in jüngster Zeit häufiger im Zusammenhang mit klugen und vor allem erstaunlich klaren Aussagen lesen konnten. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum ihr die Partei für die anstehende Bundestagswahl einen aussichtslosen Listenplatz zugewiesen hat. „Dann muss ich halt meinen Wahlkreis direkt gewinnen“, sagt sie, aber politisch verbiegen lassen werde sie sich keinesfalls.

Die Grünen müssen sich ernsthaft mit einem möglichen Scheitern bei der Bundestagswahl im Herbst beschäftigen. Zu deutlich ist, dass der Lack bei der Öko-Partei ab ist. Vielleicht wird der Januar dieses Jahres in den grünen Geschichsbüchern einmal als der Anfang vom Ende der hoch geflogenen Partei, die viele Jahre lang die politische Agenda in Deutschland dominierte, festgehalten werden. Als die Polizei in Köln eine Wiederholung der schändlichen (im wahrsten Sinne des Wortes) Silvesterübergriffe junger „Flüchtinge“ auf Frauen verhinderte. Und Frau Peters von den Grünen öffentlich kritisierte, dass die Polizei auf der Suche nach übergriffigen Nordafrikanern nach Nordafrikanern gesucht hat. Da schütteteln selbst viele ihrer Parteifreunde den Kopf.

Pragmatische Konzepte zur Lösung der andauernden Flüchtlingskrise sind nicht die Sache von weltfremden Ideologen. Smarte grüne Politiker wie Boris Palmer oder Cem Özdemir haben das längst erkannt. Grün ist derzeit alles andere als ein Erfolgsmodell. Und während man in den Zentralen von SPD und CDU und leider auch Teilen der FDP immer noch mehr oder weniger offen von Bündnissen mit den in die Jahre gekommenen Ökos träumt, haben andere in den etablierten Parteien längst erkannt, dass die besten Jahre der Grünen definitiv vorbei sind.

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.