Sondergesetz beschlossen: Japans Kaiser Akihito darf abdanken

Japan hat das Gesetz zur Abdankung von Kaiser Akihito beschlossen. Foto: Franck Robichon

Der inzwischen 83-Jährige macht den Opfern von Katastrophen Mut, besucht Altenheime und Einrichtungen für Behinderte und präsentiert sich auf internationalen Reisen als würdevoller Vertreter seines Landes. Mit seiner Gemahlin, Kaiserin Michiko – der ersten Bürgerlichen, die in die Monarchenfamilie einheiratete – hat Akihito so dafür gesorgt, dem hinter einem dichten Chrysanthemenvorhang abgeschotteten und verkrustet wirkenden Kaiserhaus zu einem etwas menschlicheren Gesicht zu verhelfen.

Doch nach mehr als einem Vierteljahrhundert auf dem Thron, einer Operation wegen Prostatakrebs und einer Bypass-OP kann und mag dieser Mann langsam nicht mehr. Aus Sorge, seinen Pflichten nicht mehr vollständig nachkommen zu können, bat Akihito im vergangenen August in einer seltenen Video-Botschaft darum abdanken zu dürfen. Etwas, was das Gesetz nicht vorsieht. Das Volk zeigte in Umfragen Verständnis für den beliebten Kaiser, viele Konservative reagierten verärgert.(dpa)

Bildquelle:

  • Kaiser Akihito: dpa

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.