Rhein-Neckar Löwen sind deutscher Handball-Meister

Alexander Petersson (l) von den Rhein-Neckar Löwen «beglückt» Meister-Trainer Nikolaj Jacobsen mit einer Bierdusche. Foto: Uwe Anspach

Mannheim – Die Rhein-Neckar Löwen haben sich mit einer Gala-Vorstellung gegen Rekordmeister THW Kiel zum zweiten Mal die Meisterschaft in der Handball-Bundesliga gesichert.

Der Titelverteidiger deklassierte den THW klar mit 28:19 (11:10) und ist zwei Spieltage vor Saisonende nicht mehr von der Tabellenspitze zu verdrängen. «Im Laufe des Spiels hat man einfach gesehen, dass unser Wille einfach so groß war, dass wir es heute schaffen wollte», sagte Nationalspieler Patrick Groetzki bei Sport1. «Ich kann es noch überhaupt nicht glauben.»

Die Löwen profitierten von einem überraschenden Patzer der SG Flensburg-Handewitt, die kurz zuvor bei Frisch Auf Göppingen mit 27:31 (15:14) verloren hatte. Die nun fünf Punkte Rückstand auf die Mannheimer kann die SG in den zwei noch ausstehenden Partien nicht mehr aufholen.

Eine große Meisterfeier gab es für die Löwen aber noch nicht. Die Schale bekommen sie ohnehin erst nach dem letzten Saisonspiel gegen die MT Melsungen am 10. Juni überreicht. Weil der Verein auch keine Party organisiert hatte, wollte Geschäftsführerin Jennifer Kettemann stattdessen spontan einige Kästen Bier von der Tankstelle holen. Die Stimmung in der SAP Arena war ohnehin meisterlich. Über Zehntausend Zuschauer feierten ihre Löwen minutenlang mit Sprechchören und Gesängen.

Schon zuvor hatten die Badener ihre Fans mit einer über weite Strecken starken Vorstellung in Stimmung gebracht. Mit einer kämpferischen Leistung revanchierten sie sich für die bittere Niederlage Ende März, als der THW die Löwen in eigener Halle aus der Champions League geworfen hatte. Doch diesmal agierte Jacobsens Team gegen die von Verletzungen geplagten Kieler souveräner. Bester Werfer seiner Mannschaft waren der erneut überragende Kapitän Andy Schmid und Gudjon Valur Sigurdsson mit je sechs Treffern.

Alles andere als Partystimmung herrschte dagegen bei den Flensburgern. «Es ist vorbei, ja», hatte der schwer enttäuschte SG-Coach Ljubomir Vranjes unmittelbar nach der Pleite in Göppingen eingeräumt. «Es läuft nicht alles, wie wir das möchten. Es tut mir leid für die Spieler.» Nach dem Dämpfer gegen die Löwen am vergangenen Sonntag (21:23) fanden sie auch bei den Schwaben kaum zu ihrem Spieil. Mit sechs Toren war Lasse Svan noch bester Spieler der SG. Vranjes wird die SG nach der Saison damit ohne Meistertitel verlassen. Der Schwede übernimmt zur kommenden Spielzeit den ungarischen Spitzenclub Telekom Veszprem und das ungarische Nationalteam.

Einen Dämpfer gab es auch für die Füchse Berlin. Gegen den VfL Gummersbach unterlag die Mannschaft von Trainer Velimir Petkovic mit 27:28. Weil Verfolger SC Magdeburg parallel aber auch nicht über ein 24:24 bei SC DHfK Leipzig hinaus kam, bleiben die Füchse Tabellenvierter und haben noch Chancen, an den drittplatzierten Kielern vorbeizuziehen.

Im Tabellenkeller holten der TVB Stuttgart und der TBV Lemgo enorm wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Die Stuttgarter siegten mit 28:26 in Minden, Lemgo besiegte überraschend die HSG Wetzlar in heimischer Halle mit 29:26.

Bildquelle:

  • Bierdusche: dpa

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