Ist das richtig, wie unser Rechtsstaat in solchen Fällen urteilt?

von KLAUS KELLE

Ausgerechnet in der Weihnachtsnacht ereignete sich der grauenhafte Vorfall. Ein 21-Jähriger und fünf Jungs im Alter zwischen 16 und 19 Jahren versuchten in einer Berliner U-Bahn-Station, einen schlafenden Obdachlosen mit einem Papiertaschentuch anzuzünden. Der Prozess dauert an, den Verursachern der „menschenverachtenden Tat“ (Staatsanwalt) drogen mehrjährige Haftstrafen. Der Hauptangeklagte, der noch in Haft verbleibt, sagte aus, er habe „nur ein kleines Feuerchen“ machen wollen, um den hilflosen Obdachlosen „aufzuschrecken“. Ein Spaß sozusagen.

Und heute wurden fünf der Angeklagten, die daneben standen und nicht eingriffen und mal schauen wollten, was so passiert. Ist ja lustig…

Ich habe hohe Achtung vor unseren Gerichten, und wenn ein Richter so etwas entscheidet, wird er sich was dabei gedacht haben. Aber ich verstehe es nicht und ich halte es für falsch. Solche Entscheidungen sind der Grund, warum immer mehr Menschen an unserer Justiz verzweifeln. Und junge Flüchtlinge, die sich sowieso schwer damit tun, diese Gesellschaft zu begreifen und zu achten, werden lachen über diesen vielbeschworenen Rechtsstaat…

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.