Die Welt wächst zusammen, und es könnte alles so schön sein….

von KLAUS KELLE

Maddie ist da, 18 Jahre jung und Freundin meiner ältesten Tochter. Die war vor zwei Jahren zum Schüleraustausch in Minnesota und hat dort eine wunderbare Zeit erlebt und viele Freundschaften geschlossen. Unter anderem auch mit Maddie. Zwei Jahre hatten sie sich nicht gesehen, nur über WhatsApp Kontakt, und heute ist sie in Frankfurt gelandet. Die Mädels fielen sich in die Arme, es wurde gekreischt und auch ein bisschen geweint. Und während ich die beiden jungen Damen drei Stunden zu uns nach Hause kutschierte, quatschten sie in einer Tour, nur zwei Mal unterbrochen. Einmal, weil Emma mich – „my dad“ – aufforderte, doch mal auf der Autobahn so richtig schnell zu fahren, was die Amis in ihrem Land streng limitiert haben. Und das zweite Mal, um an einer Raststätte bei McDonalds zu halten, damit Maddie erfahren kann, dass die Chicken McNuggets in Deutschland viel besser schmecken als die in den USA.

Ich hatte Riesenspaß auf dieser Fahrt, und ich finde es grundsätzlich eine gute Sache, dass das heutzutage so unkompliziert möglich ist. Die Welt wächst zusammen, ob wir das wollen oder nicht. Und es ist großartig, wie unkompliziert junge Leute aus unterschiedlichen Teilen der Welt miteinander ganz selbstverständlich klarkommen.

Leider drängt sich mir in diesem Zusammenhang die Frage auf: Warum funktioniert das mit Menschen aus europäischen Ländern, aus USA, Australien, Chile, Argentinien, Israel und Russland? Und warum funktioniert das oft nicht mit Menschen, die zu uns kommen und das nicht als persöniche Chance begreifen, sondern ihren Aufenthalt nutzen, um Straftaten zu begehen und Frauen zu begrapschen…?

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.