Die Stunde der Trittbrettfahrer

von KLAUS KELLE

Man fasst sich an den Kopf! Im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund ist nun ein drittes „Bekennerschreiben“ aufgetaucht. Dieses Mal vermeintlich von Rechtsextremisten. Auf Adolf Hitler bezieht sich der Verfasser (oder auch die Verfasserin, wir haben ja jetzt Gleichberechtigung) und kündigt an, dass kommendes Wochenende „buntes Blut“ fließen werde.

Ist über Ostern Freigang für die Bekloppten im Land? Was sind das bloß für Leute, die auf solch schmierigen Züge aufspringen? Was sind das für Hirnis, die in ihrer Ein-Zimmer-Bude hocken, RTL2-Nachrichten schauen und dann beschließen: Jetzt verleihe ich meiner trostlosen Existenz ein wenig Bedeutung, in dem ich Angst und Schrecken verbreite und ein Dutzend Ermittler über die Feiertage beschäftige.

Islamisten, antifa, Rechtsextremisten: Würde mich nicht wundern, wenn Morgen ein Brief auftaucht, dass der Bombenanschlag mit einem Beziehungsdrama zu tun hat…

 

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.